Voice of The Justice
Die Kanzlerin fährt ihr neues diamantweißes E 220 Cabriolet mit dunkelblauem Stoffverdeck und macchiatobeige Ledersitzen die A2 entlang. Frau Heike als Beifahrerin. Sie unterhalten sich über alte Zeiten. Der Wagen nähert sich mit 80 km/h über eine vereiste Fahrbahn einem Waldgebiet. Die Fahrerin sieht ein rotes Licht aus dem Boden kommen, verringert vorsichtig ihre Geschwindigkeit und spielt mit dem Fernlicht.
Heike
Siehst du auch das rote Licht über die Fahrbahn?
Caroline
Ja das tue ich und bitte, dass es nicht so ist, wie ich denke
Heike
Meinst du, dass der Motorradfahrer von vorher einen Unfall gebaut hat.
Caroline
Du hast ja gesehen, wie schnell er an uns vorbei gerast ist, was aber in diesen Witterungsverhältnissen und bei diesem Straßenzustand gar nicht ohne Risiko vorbeigeht.
Je weiter das Auto fährt, desto näher und heller wird das Licht. Die Fahrerin sieht in dem Rückspiegel, kein Auto ist in Sicht. Sie würgt vorsichtig die Geschwindigkeit.
Heike
Du hast Recht, das ist wirklich ein Motorrad. Fahr bitte vorsichtig, vielleicht ist der Fahrer auf die Fahrbahn geschleudert.
Frau Heiko drückt den Warnblinker und sieht nach Hinten.
Heike (erleichtert)
Gut, dass kein Auto kommt
Die Fahrerin lässt das Auto auf die Markierung zwischen 1. und 2. Spur rollen. In kürzeren Abständen sieht sie in dem Rückspiegel. Sie spielt mit dem Fernlicht. Beide Frauen suchten beobachtend die Spuren.
Heike
Ich werde nach dem Fahrer sehen, und du rufst den Notruf.
Das Auto hielt etwa 50 Meter entfernt vom Motorrad an. Das Fernlicht ist an. Frau Heike lief zum Motorrad. Frau Caroline wählt den Notruf, sie öffnet ihren Autokoffer und nimmt das Warndreieck.
Caroline
Ich bin Caroline Pätzold und befinde mich momentan irgendwo auf der A2 Richtung Dortmund. Ein Motorrad liegt auf der Fahrbahn.
Sie wechselt zum Lautsprecher, schaltet die Taschenlampe ihres Handys ein und ging zum nächsten Leipfosten. Mit Hilfe des schwachen Licht sucht sie den Weg zum Positionieren des Dreieckes, während sie mit dem Beamten spricht.
Caroline (weiter)
Meine Freundin sucht nach dem Fahrer. Genau gesagt wissen wir nicht unsere genauere Position. Ich schätze etwa 6 oder 7 Kilometer nach der Ausfahrt zu Beckum.
Beamte
Also Sie befindet sich auf der A2 Richtung Dortmund und die letzte Ausfahrt, die ihnen unter die Augen gefallen ist, soll die Ausfahrt 20-Beckum sein. Sind sie vielleicht in einem Waldgebiet?
Der Polizist ortet ihre genauere Position, er schickt den Alarm raus und überprüft nun mal die Daten der Anruferin.
Caroline (off)
Es sieht danach aus.
Heike (schreiend) (off)
Ich habe ihn gefunden
Caroline (off)
Gott sei Dank. Haben Sie es mitbekommen?
Beamte
Ja habe ich. Wie schwer ist er verletzt?
Caroline (Befehlend) (Off)
Blöde Frage, wie soll ich das wissen, wenn ich in dieser Kälte und dieser verdammt verlassenen Gegen nur mit Hilfe meines Telefons meinen Weg für das Dreieck abtaste. Außerdem wie wird ein Unfall in einem Waldgebiet beim Glatteis ausgehen. Schicken Sie bitte einen Krankenwagen, dann können wir weiterhin diskutieren.
Aus dem Ergebnis seiner Recherche liest er auf dem Bildschirm, dass bei der Anruferin im idealsten Fall um die Kanzlerin handelt.
Beamte
Bewahren Sie bitte Ruhe, der Krankenwagen ist längst unterwegs.
Caroline (off)
Es tut mir leid, ich wollte sie nicht anschreien. Aber hier ist alles gespenstisch und beängstigend. Apropos haben Sie mein Handy geortet?
Beamte
Schon gemacht aber merkwürdig
Der Polizist schweigt einen Moment.
Beamte (weiter)
Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sage, aber die Nummer, von der sie anrufen, ist unter Frau Caroline Pätzold registriert, unserer Kanzlerin.
Caroline (Off)
Sie haben es erraten, denn ich bin die Kanzlerin, die eine lange Fahrt hinter sich hat und ihnen klar zu machen versucht, dass ein Menschenleben hier in dieser Eiskälte auf dem Spiel steht.
Frau Caroline stellt das Warndreieck und sieht zu der Richtung ihrer Freundin.
Caroline (laut)
Wie geht es ihm?
Sie legte das Telefon ans Ohr und geht auf der ersten Spur zurück. Sie orientiert sich an den Rücklichter ihres Wagens und sieht von Zeit zu Zeit nach Hinten.
Heike (sitzend neben dem Fahrer)
Er bewegt sich nicht und reagiert auch nicht auf mich.
Caroline (Off)
Nur durchhalten, der Rettungsdienst ist unterwegs
Sie versucht, dem Verletzten vorsichtig den Helm abzunehmen.
Heike (leise)
Bitte halten Sie durch, der Krankenwagen ist gleich da
Sie kriegt den Helm weg und starrt auf sein Gesicht. Ihr eigenes verblasst sich und sie begann zu weinen, während sie sein Kopf mit beiden Händen festhielt.
Heike (raue Stimme)
Bitte komm zu dir zurück. Es ist gar nicht schlimm.
Sie sieht nach hinten und wird durch das Fernlicht geblendet. Der verletzte schiebt seine rechte Hand zu der Waffe mit ihrem Schalldämpfer unter seinem Bein. Er
Heike (schreiend)
Wo bleibt der verdammte Krankenwagen? Und warum kommt uns niemand zu Hilfe?
Mathis (flüsternd)
Es tut mir leid
Heike (weinend)
Es muss dir nicht leidtun. Halte einfach durch. Gleich kommt der Arzt
Frau Caroline erreicht ihr Auto, sie redet immer noch mit dem Beamten. Sie drehte sich nach hinten und sieht die Lichter eines Autos auf sie zukommen.
Caroline (erleichtert)
Es kommt jemand!
Beamte (off)
Versuchen Sie ihn bitte anzuhalten, ohne sich in Gefahr zu bringen.
Heike seufzt, sie lehnt sich mit ihrem Oberkörper auf Herrn Mathis.
Heike
Hast du es gehört, da kommt jemand zu Hilfe.
Mathis zieht unbemerkt die Waffe heraus und hält sie an Frau Heikes Brust
Mathis
Es tut mir leid, nicht gegen dich
Er drückt zwei Male hintereinander
Frau Heike fällt um. Frau Caroline steht vor ihrem Wagen und schaut nach Hinten. Herr Mathis geht schnell auf die Beine. In einer Hand hält er seinen Helm, in der andere seine Waffe. Er geht auf die Kanzlerin zu. Ein wagen rast auf der anderen Seite an sie vorbei. Sie sieht mit dem Telefon ans Ohr in seine Richtung und bleibt kurz vor ihrem Auto stehen. Erneut sah sie zu den Lichtern hinter ihrem Auto und dann wieder zu seiner Richtung. Das Fernlicht blendet ihn, er hält seinen Helm vor der Stirn und richtete seine Waffe auf sie. Sie bleibt stehen und lächelt. Das Auto nähert sich ihnen schnell. Er drückt ab und geht mit schnellen Schritten auf sie zu. Das Telefon fällt 1 Sekunde vor Frau Caroline zu Boden. Er rutscht und steht wieder, dann macht er kehrt, steigt auf sei Motorrad und flüchtet.
Passt
Die ganze Familie sitzt im Wohnzimmer auf der ersten Etage. Das Fernsehen ist aus. sie unterhalten sich in kleinen Gruppen. Herr Stephan ist mit seinem Sohn beschäftigt neben Herrn Neon. Frau Jasmin spricht an der einen Ecke mit Frau Nadine über die Skigebiete in Bayern und zeigt ihr einige Bilder. Frau Nadine zuckt plötzlich in ihrem Platz. Sie zieht den Ärmel ihres Pullovers hoch und ging mit der Hand auf die Gänsehaut.
Jasmin
Ist dir kalt?
Frau Nadine weiß nicht, was los ist. Sie sieht um sich herum, bekommt Tränen in den Augen und läuft wortlos aus dem Zimmer.
Katrin
Nadine! kannst …
Frau Nadine schenkt ihr kein Interesse. Sie sieht zu Frau Jasmin
Katrin
Was hat sie?
Jasmin
Sie holt sich nur einen Pullover. Ich kann dir bringen, was du brauchst.
Katrin
Ist schon ok.
Frau Jasmin dreht sich zu Frau Estella. Sie macht sie auf sich aufmerksam.
Jasmin (flüsternd)
Sieh mal bitte nach deiner Tochter
Die Mutter verlässt das Wohnzimmer.
Herr Richard Carsten (46) fährt langsam an das Auto vorbei. Neben ihm sitzt seine Frau Gabriele (39), hinten ihr Sohn Dominik (13). Der junge beobachtet durch das Fenster die Kanzlerin auf dem Boden
DOMINIK(überlegend und leise)
Papa, da liegt jemand auf der Fahrbahn.
RICHARD
Bist du sicher?
GABRIELE
Sieh mal da Schatz, da liegt noch jemand
Herr Carsten sieht zu Frau Heikes Richtung. Er drückt unüberlegt auf die Bremse.
Das Auto gerät ins Schleudern. Es kommt zum Stillstand hinter Frau Heike. Herr Carsten fährt mit Blinkanlage bis Frau Heike vorsichtig rückwärts. Hastig springt er aus dem Wagen. Seine Frau bringt ihren Sohn zum Leitpfosten. Sie geht an ihrem Mann vorbei.
Gabriele
Ich sehe nach der Anderen.
Richard
Sei bitte vorsichtig!
Sein Sohn beobachtet ihn. Herr Carsten dreht die Verletzte auf den Rücken. Der Boden mit Blutflecken verschmiert. Er macht ihre Jacke auf.
Richard
Oh mein Gott!
Er zieht seine Jacke und drückt damit auf die Brust, um die Blutung zu stoppen.
Richard
Dominik bring mir bitte mein Telefon vom Auto!
Gabriele
Ich hab meins bei mir
Richard
Ruf bitte den Notruf, wir haben eine Schwerverletzte
Frau Carsten wählt den Notruf zwei Schritt vor der zweiten Verletzten.
Gabriele
Schatz komm bitte schnell! das musst du dir ansehen.
Nahm das Telefon runter und ging neben Frau Caroline auf die Knie.
Der Beamte am Telefon (off)
Hallo Sind Sie noch da!
Sie legt ihr Telefon auf die Seite und dann ihr Ohr an den Thorax der Kanzlerin.
Richard
Dominik komm bitte schnell zu mir!
Der Sohn kommt zu seinem Vater, er hört nicht auf die Wunde zu drücken.
Dominik
Ja Papa!
Er zieht seinen Sohn von der Hand runter und legt diese auf Heikes Brust.
Richard
Drück bitte hierauf, so fest du kannst!
Der Vater läuft zu seiner Frau. Frau Carsten sitzt auf den Knien und spricht zu der Verletzte.
Die Zentrale bekommt jedes ihrer Worte mit und wartet.
Richard (fluchend)
Ach du heilige Scheiße. Das ist doch die Kanzlerin.
Er geht auf die Knie und tastet mit Blut in den Händen den Puls an Frau Carolines Hals.
Gabriele
Sie lebt noch.
Richard
Mach bitte die hintere Tür auf!
Der Mann versucht, die Kanzlerin zu tragen.
Gabriele
Was hast du vor? willst du sie in den Wagen bringen?
Richard
In dieser Kälte, Gott allein weiß, wie lange sie da lag, wird sie es schwer überleben. Zumindest drin ist es ein bisschen wärmer als draußen.
Er legte sie auf die hintere Bank.
Richard
Bitte versuch die Blutung zu stoppen. Zieh deine Jacke und drück damit fester auf die Schulter. Die andere Frau hat es schwer getroffen, ich bring sie in unserem Auto rein.
Er macht die Tür zu und kommt nach einem Schritt zurück.
Richard
Wo ist dein Telefon?
Gabriele
Er liegt draußen. Glaubst du, sie schafft es.
Frau Nadine macht endlich ihrer Mutter die Badezimmertür auf. Frau Estella schickt Frau Jasmin mit Frau Katrin und Herrn Stephan zurück und tritt ein. Sie setzt sich auf die Kloklappe. Nadine steht vor dem langen Waschtisch und sieht in den Spiegel.
Estella
Seit mehreren Minuten hast du dich hier drin eingeschlossen. Was ist los?
Die Mutter sieht zu ihrer Tochter und wartet. Sie nimmt eine Rolle Toilettenpapier und spielt damit, während sie wartet. Nadine sieht zu ihr und wandte den Blick von ihr ab, um wieder in den Spiegel zu sehen. Beide schweigen für einen Moment. Nadine beginnt erneut zu weinen.
Nadine (traurig)
Ich weiß es nicht Mama.
Nadine sieht zu Frau Estella. Tränen laufen ihr übers Gesicht. Das sieht die Mutter und steht.
Nadine (weiter)
Alles, was ich weiß, ist, dass ich aus einem unerklärlichen Grund weinen muss und es nicht kontrollieren oder verhindern kann. So wie jetzt. das wiederholt sich
Frau Estella steht und geht zu ihrer Tochter. Sie Umarmt sie und drückte sie fest zu sich. Nadine schluchzt.
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