Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden im Jahre 2020 rund 143 800 Ehen durch richterlichen Beschluss geschieden, was mit ihrem 38,5% ein +2,7% als das
Jahr zuvor und +5,5% als vor zwei Jahren macht. Haben die geschiedenen Ehen gemeinsame minderjährige Kinder, geraten sie sich in die Haare, denn nur selten einigten sich Eltern auf eine
einvernehmliche Lösung zum Wohle ihrer Kinder.
Während die Mütter bei dem Rosenkrieg der Ansicht sind, dass ihre Kinder aufgrund ihrer starken Bindung zu diesen in den ersten Jahren nach der Geburt bei
ihnen am besten aufgehoben sind, appellieren die heutigen Väter darauf, wie sehr ihre Rolle in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten sich verändert hat. Sie wollen weder Wochenendväter noch
Zahlväter bleiben, dafür wünschen sie sich, sowohl in den Alltag ihrer Kinder involviert zu sein als auch diese zu begleiten.
Obwohl Gerichte, Sozialarbeiter, Pädagogen und Verfahrensbeistände gemeinsam stets bemüht sind, im Sinne des Kindeswohls eine optimale Lösung herzuschaffen,
gelingt es ihnen beim besten Willen nicht immer. Dafür sind allein manche Elternteile verantwortlich, welche bewusst oder unbewusst zu unerlaubten Mitteln greifen und nicht darüber im Klaren sind,
was sie mit ihren Handlungen ihrem Nachwuchs antun; Sei es, den Umgang zu boykottieren, das Kind zu beeinflussen, es zu manipulieren, zu entfremden, dieses gegen den anderen Elternteil aufzuhetzen
etc.
Der Genfer Pädagoge und Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau sagte: um einen jungen Menschen urteilsfähig zu machen, muss man sein Urteil bilden, statt ihm
unseres aufzudrängen
Nennen Sie mich Helena Becker und das hier ist meine Geschichte; die Geschichte eines jungen Mädchens, dessen Eltern ihm das Dilemma nicht leichter machten und
es an die Front schickten; dem in den früheren Jahren seines Lebens Lügen beigebracht und seine Unschuld beraubt wurden; das von allen vorgeschrieben bekam, was es tun und sagen sollte; es wurde als
Waffe benutzt, entfremdet und nicht all zuletzt gemobbt. Doch als es irgendwann nicht mehr länger mitmachen wollte, war es schon zu spät, um es wieder gutmachen zu können.
Das Mädchen entwickelte sich zu einer jungen Frau und ging auf die Uni, dennoch konnte sie keinen einzigen Tag vergessen, was die früheren Erfahrungen mit ihr
gemacht haben und wie viel Kraft sie dafür benötigte, um sich durch Lebenshöhen und dessen Tiefen durchzukämpfen, so dass sie fest davon überzeugt wurde, dass sie das Lachen am selben Tag verlor, als
ihrer Eltern Ehe zu Bruch ging.
Weil sie den Minderjährigen solche Erfahrungen wie ihre keineswegs wünschte, erarbeitete sie im Rahmen ihrer Tätigkeit ein Modell in Zeiten, wo Psychologen und
Juristen dringenden Reformbedarf in den Kindschaftssachen sahen. Ein Modell, das den Kindern sowohl die Trennung als auch die Scheidung ihrer Eltern leichter machte, ihre Situation verbesserte und
diese aus der Schusslinie herausholte, noch bevor es anfing. Sie nannte es `KIWO-Modell´, was in seiner langen Form nicht anders als `Kindeswohl-Modell´ hieß aber in seinen Einzelheiten jedes andere
Modell überbot und minderjährigen Kindern Bedingungen für ein stabiles altersgerechtes Wachstum verschaffte.